Jostabeere
Erfrischende Kreuzung aus Johannis- und Stachelbeere
(aid) - Es müssen nicht immer Erdbeeren sein. Neben dem Klassiker haben auch
weniger bekannte Beerensorten einiges zu bieten. Die Jostabeere beispielsweise.
Sie ist - wie der Name schon verrät - eine Kreuzung zwischen der schwarzen
Johannisbeere und der Stachelbeere. Die glatthäutigen, braunroten bis fast
schwarzen Früchte wachsen an stachellosen Sträuchern. Sie sind rundlich und
nicht ganz so groß wie Stachelbeeren.
Die schwarze Johannisbeere hat ihrem Abkömmling einen hohen Vitamin C-Gehalt
vererbt, der bei etwa 100 Milligramm pro 100 Gramm Rohware liegt. Auch die
farbgebenden Anthocyane in der Schale kommen von der Johannisbeere. Diese zählen zu
den gesundheitsförderlichen sekundären Pflanzenstoffen, durch die sich Beerenfrüchte
auszeichnen. Die Jostabeere ist nicht nur gesund, sie bietet auch ein neues
Geschmackserlebnis. Das köstliche Aroma der Stachelbeere harmoniert mit einer feinen
Säure, unaufdringlich ergänzt durch den typischen Geschmack der schwarzen
Johannisbeere. Dabei fehlt deren charakteristischer Geruch, da die Jostabeere keine
Öldrüsen mehr besitzt.
Die Jostabeere gibt es bereits seit etwa 30 Jahren. Ihre Früchte können Anfang bis
Mitte Juli geerntet werden. Allerdings bleiben sie bis zur Vollreife fest am
Strauch haften, was die Ernte erschwert. Aus diesem Grund gibt es bis heute
keinen Erwerbsanbau, so dass man die Beeren kaum im Handel findet, vielleicht
gelegentlich auf regionalen Märkten. "Die Jostabeere ist typisch für den
Hobbybereich", sagt Ludger Linnemannstoens, Versuchsleiter im Gartenbauzentrum
Straelen/Köln-Auweiler der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. "Sie ist
eine vitale, wüchsige Pflanze, die unkompliziert zu halten ist - außerdem sehr
widerstandsfähig, zum Beispiel gegenüber Mehltau."
Frisch geerntet lässt sich die Jostabeere zu aromatischen Konfitüren und Gelees
verarbeiten. Der hohe Pektingehalt erleichtert das Gelieren. Man kann auch
Saft aus ihr herstellen oder sie direkt einfrieren - immer vorausgesetzt, es bleibt
noch etwas übrig, denn die direkte "Verarbeitung" vom Strauch in den Mund ist
erfrischend und lecker!