Wahnsinnige Rinder, mit Antibiotika gemästete Schweine, grausam gehaltene Hühner - die
Chancen, unversehens einen Vegetarier zu Gast zu haben, steigen täglich.
Aber Vegetarier ist nicht gleich Vegetarier.
Hier also eine Übersicht über die gängisten Formen der Fleischverächter,
damit man sie mit den passenden Speisen verwöhnen kann.
Einem Ovo-Lacto-Vegetarier
kann man Gerichte mit Eiern, Milch und Käse servieren.
Ihn schrecken hingegen Fleisch, Fisch und Wurst.
Diese Ernährung ist übrigens sehr ausgewogen und gesund.
Daher nicht belächeln, sondern zuhören und Rezepte geben lassen.
Einem Semi-Vegetarier
kann man Fisch und Geflügel servieren,
aber besser keine Wurst oder Fleisch, obwohl er das
gelegentlich auch zu sich nimmt.
Einem Vollwertköstler
kann man Gerichte mit wenig Fleisch oder Wurst servieren,
allerdings legt er Wert darauf, dass es aus ökologischer Produktion stammt.
Auch Eier und Milch gehen in Ordnung - insgesamt sollte man aber möglichst naturbelassene
Lebensmittel servieren. Körnerkram und Rohkost halt.
Ein Vollwertköstler legt zwar wie du richtig sagst, Wert auf Produkte aus
ökologischen Anbau, aber genauso wichtig ist es, das sämtliche
Getreideprodukte (Mehl, Nudeln, Brot usw...) aus dem VOLLEN KORN (dh mit
Keinling und Schale) hergestellt werden, so wie die Bezeichnung VOLLWERTKOST
ja schon sagt: die Nahrung soll noch so vollständig und natürlich wie
möglich sein, nicht von den Menschen manipuliert, geschält, konserviert
usw...
Mit lieben Grüßen Tinette am 18.02.01
Einem Lacto-Vegetarier
sollte man ausser Milch und Milchprodukten keinerlei Tierprodukte servieren.
Einen Pesco-Vegetarier - Pescetarier
kann man mit einem Fischgericht beglücken.
Fleisch und Wurst finden hingegen keine Gnade auf seinem Teller
Mit anderen Worten, sind Pescetarier, Vegetarier, die Fisch und Meeresfrüchte essen.
Ein Puddingvegetarier
wird sich nicht als solcher outen.
Puddingvegetarier nennt man jene Menschen, die zwar den Entschluss gefasst haben,
kein Fleisch mehr zu essen, aber selbst noch nicht recht wissen, was sie stattdessen essen
sollen oder wie weit sie überhaupt auf die Nutzung von Tierprodukten verzichten wollen.
Einem Fruitarier
kann man mit einer Handvoll Nüssen und einigen Sonnenblumenkernen dienen.
Diese eher seltene Ernährungsform kennen einige aus dem Film "Nottinghill" mit
Hugh Grant. Fruitarier essen nichts, was gemordet wird - auch kein Obst oder Gemüse,
welches gepflückt oder entwurzelt wird.
Einen Veganer
sollte man einfach wieder ausladen. das war natürlich ein Scherz - insgeheim bewundere ich Veganer für ihre Konsequenz.
Also, Veganer akzeptieren keinerlei Tierprodukte - auch keinen Honig, da sie die Ausbeutung der Bienen
ablehnen. Kochen muss man also ohne Milch, Eier, Fleisch.
Veganer verzichten gerne auch auf Lederkleidung und -schuhe - überhaupt Lederwaren.
Makrobioten
Eins vorweg: Makrobioten sind im Grunde keine reinen Vegetarier. Die
Ernährung ist Teil einer Lebensphilosophie. Der Name bedeutet wörtlich
übersetzt "Großes Leben" und es geht, vereinfacht gesagt, um die
Harmonisierung der Gegensätze und Polaritäten in allen
Lebensbereichen. Diese Gegensätze werden "Yin" und "Yang" genannt. Yin
verkörpert unter anderem das weiche und weibliche, Yang das harte und
männliche Prinzip. Das Ziel der Ernährung und Lebensweise ist es, Yin
und Yang auszugleichen und auszubalancieren. Alle Lebensmittel sind
nach Yin und Yang kategorisiert. Die Makrobioten sind davon überzeugt,
dass sich mit ihrer Art der Lebensweise und Ernährung nicht nur
Krankheiten vermeiden, sondern auch heilen lassen.
Die Makrobiotik befürwortet eine Ernährung, bei der der Energiebedarf
hauptsächlich durch Vollgetreide (möglichst ganze Körner - ansonsten
frisch gemahlen), Bohnen und einheimische Gemüse gedeckt wird. Darüber
hinaus werden bei dieser Ernährungsform Sojaprodukte, die im Osten
seit Jahrhunderten verwendet werden, sowie mineralreiche Meeresfrüchte
wie Algen und bestimmte Fischsorten verzehrt. In der makrobiotischen
Ernährung wird rotes Fleisch (Rind- und Schweinefleisch) und Geflügel
durch bescheidene Mengen Schellfisch und andere Weißfischarten
ersetzt. Meersalz und natürliche Süßungsmittel aus Getreide (zum
Beispiel Reissirup oder Gerstenmalz) ersetzen das normale Kochsalz und
den Industriezucker. Makrobioten essen keinerlei Milchprodukte, keine
Eier, keine ausgesiebten Mehle, geschälten Reis oder ähnliches und
niemals Fertigprodukte oder künstliche Zusatzstoffe. In der Regel
werden die Lebensmittel erhitzt, bevor sie gegessen werden. Rohe
Gemüse und Salate werden auf jeden Fall behandelt, zum Beispiel durch
Pressen oder Einlegen. Alle Lebensmittel sollten aus biologischem
Anbau stammen.
Bei dieser Art der Ernährungsform ist es wichtig, sich nicht sklavisch
an "Diätvorschriften" zu halten, sondern herauszufinden, welche Art
Lebensmittel der eigene Körper gerade braucht, das heißt, in welcher
Verfassung man sich befindet. Das kann auch dazu führen, dass in
einzelnen Fällen durchaus mal ein Stück Fleisch angebracht sein kann
(Wild oder Geflügel). Vorsichtig sein sollte man bei Kindern, die bei
nicht adäquater Anwendung der Diät (wenn Eltern sich strikt an die
Standardempfehlungen halten, ohne selbst nachzudenken ...) gefährliche
Mangelerscheinungen bekommen können. Es ist äußerst schwierig, die
Lebensmittel so zu kombinieren, dass alle notwendigen Vitamine und
Mineralstoffe zugeführt werden können.
Als Reduktionsdiät über ein paar Monate hinweg kann diese Art der
Ernährung übrigens überaus hilfreich sein. Mangelerscheinungen treten
meist erst nach Jahren auf und bei dieser Ernährung ist es einfach
unmöglich, dick zu werden, egal, wie viel man in sich hineinstopft ...
;-)
Bevor man anfängt, sich so zu ernähren, sollte man sich auf jeden Fall
näher darüber informieren, zum Beispiel mit den unten angegebenen
Büchern!
Teile des Textes sind übernommen aus:
"Der makrobiotische Weg" von Michio Kushi
"Das Makrobiotik-Dessertbuch" von Anneliese Wollner makrobiotische Rezepte
zusammengetragen und eingesandt von Susi am 18.02.01
Tiere sind meine Freunde
und Freunde esse ich nicht
George Bernhard Shaw
Das einzige Tier mit einer vielleicht allesfressenden Morphologie ist der Bär,
der einige spitze und andere flache Zähne hat
Thomas Henry Huxley
Nach seiner Anatomie zu schliessen,
ist der Mensch physiologisch nicht dazu vorbereitet worden, Fleisch zu essen.
Carl von Linnée
Kurz gesagt, unsere Obstgärten erfüllen uns jedes nur denkbare Verlangen, während die
Schlachthäuser und Metzger voll sind mit geronnenem Blut und abscheulichem Gestank.
Ohne Zweifel ist der Mensch nicht zum fleischfressenden Tier geboren.