Allgemeines
Hülsenfrüchte bekömmlich zubereiten
Keine Angst vor Bohnen, Erbsen Co.
(aid) - Eigentlich sind Hülsenfrüchte eine hervorragende
Ergänzung des Speiseplans. Sie sind reich an Mineralien und
Ballaststoffen.
In Kombination mit Getreide-, Ei- oder Milchprodukten
sind sie eine hochwertige Proteinquelle nicht nur für Vegetarier.
Diabetiker profitieren außerdem vom hohen Ballaststoffgehalt.
Der geschmacklichen Vielfalt sind dabei fast keine Grenzen gesetzt.
Wegen ihrer Neigung, Blähungen zu verursachen, führen
Hülsenfrüchte in der hiesigen Küche jedoch ein Schattendasein.
Das
ist nur ein Grund, warum die Vereinten Nationen 2016 das Jahr der
Hülsenfrüchte ausgerufen haben.
Zum Glück lässt sich die Bekömmlichkeit durch ein paar einfache
Maßnahmen steigern:
*Waschen und Einweichen*
Wegen ihrer unbekömmlichen, teils sogar giftigen Inhaltsstoffe
sollten Hülsenfrüchte vor dem Verzehr gewaschen werden.
Trockenfrüchte müssen über Nacht eingeweicht werden, üblicherweise
in der dreifachen Menge Wasser.
Kurz Aufkochen nach dem Waschen
verkürzt die Einweichzeit auf zwei bis drei Stunden.
Wer zu
Blähungen neigt, sollte Wasch- und Einweichwasser grundsätzlich
wegschütten.
*Durchgaren*
Das Durchgaren entfernt die in manchen Hülsenfrüchten (etwa
Limabohnen) enthaltene giftige Blausäure und schließt die stabilen
Zellwände auf.
Empfindliche Naturen können das Kochwasser nach der
halben Garzeit austauschen.
Hülsenfrüchte nur langsam erhitzen und
auf kleiner Flamme garen.
Kochbehälter dabei wegen starker
Schaumentwicklung nur etwa bis zur Hälfte füllen.
*Pürieren*
Die Früchte werden dadurch bekömmlicher, denn das Pürieren
zerstört die Zellwände.
*Konserven*
Konserven wurden bereits erhitzt.
Die Quellzeit entfällt und die
Garzeit ist meist verkürzt.
Allerdings werden Hülsenfrüchte aus
Konserven von manchen schlechter vertragen als frisch zubereitete.
Im
Zweifelsfall ausprobieren.
*Schälen*
Erbsen und Linsen sind auch geschält erhältlich.
Das verkürzt
Einweich- und Garzeit und steigert die Bekömmlichkeit.
*Würzen*
Gewürze und Kräuter wie Fenchel, Anis, Ingwer, oder Kreuzkümmel
sowie Kräuter wie Bohnenkraut, Dill, Oregano, Rosmarin, Salbei und
Thymian können Blähungen merklich lindern.
Sie sollten aber erst zum
Ende der Garzeit in das Gericht gegeben werden.
*Keimen*
Aus einigen Hülsenfrüchten (etwa Kichererbsen) lassen sich
Keimlinge ziehen.
Diese sind leichter verdaulich und enthalten mehr
Vitamine und Ballaststoffe als die eigentlichen Früchte.
Keimgut und
Keimlinge regelmäßig und gründlich waschen, da feuchte Wärme neben
der Keimung das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen fördert.
Vor dem Verzehr gründlich waschen und evtl. kurz überbrühen.
*Gewöhnen*
Bei regelmäßigem Genuss von Hülsenfrüchten passt sich der Körper
an die veränderte Zusammensetzung der Nahrung an.
Also langsam
anfangen und nach und nach die Menge steigern.
*Nicht bei Gicht*
Wegen des hohen Puringehaltes sollten Gichtpatienten Hülsenfrüchte
meiden!
aid, Andrea Kornblum
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